Dieses Konzert hat bereits im Oktober stattgefunden.

Sakrale Meisterwerke:

Mendelssohn – Christus
Mozart – Davide Penitente

Clau Scherer DIRIGENT | Georg Egger LEITUNG
Elisabeth Freyhoff SOPRAN  |  Karin Strobos SOPRAN II | Aaron Godfrey-Mayes TENOR
Collegium Musicum Bruneck CHOR  |  Streicherakademie Bozen ORCHESTER

Ein Fragment und eine Vollendung. Mendelssohns Christus: staccati der Geburt und des Leidens Christi, ein unfertiges Oratorium; und Mozarts Davide penitente, ein Upcycling der unvollendeten c-Moll-Messe, durch Beschneidung, Ergänzung und neuer Textierung zu Ende gebracht. Die großen Themen des Leidens, der Erlösung und der Hoffnung, zersplittert in Textfragmente, werden in Musik aufgehoben, die nachhallt, im physischen Raum und im Raum der Seele. Die Musik, die kommt und geht ohne endgültiges Ende. Mozart lässt die Splitter des Leids immer wieder in Hoffnung durch Glaube aufgehen und in einem angstlosen Zustand enden, der als Statement klar verkündet: Wer auf Gott vertraut, hat keine Furcht Bei Mendelssohn führt die Zerstörung der Hoffnung, die zugleich eine Zerstörung der Erlösung ist, zu einer tiefen Klage, einer Klage über die Verlorenheit des Menschen angesichts des selbstverschuldeten Unglücks. In die Gegenwart gebracht, ist es kein schuldloses Weinen über Geschehenes, sondern eine tiefgründige Umkehr: Ihr Menschen weint über euch selbst und über eure Kinder. Ihr, die ihr zerstört, weint über das Jetzt und das Morgen, euer Tun und eure Hinterlassenschaft Wiederum führt Clau Scherrer durch die Musik, gibt ihr Form durch Transparenz und Struktur und arbeitet sich intensiv mit dem Chor des Collegium Musicum Bruneck und der Streichakademie Bozen heran, gibt den Fragmenten Bedeutung, bindet sie in der Musik zusammen. Im Verweben von Klang und Text zu einem unauflöslichen inngebilde wird sie um Vieles mehr als die Summe ihrer Teile.

Markus Pescoller
Obmann

Werkseinführung

Wolfgang Amadeus Mozart
„Davide Penitente“ KV469

Wolfgang Amadeus Mozart lebte in einer Zeit, in der soziale Absicherung für Künstler und ihre Hinterbliebenen keineswegs selbstverständlich war. Schon 1771 gründeten Adel und Hofmusiker unter der Federführung von Florian Leopold Gassmann die Wiener Tonkünstler-Societät mit dem Ziel, Witwen und Waisen verstorbener Berufsmusiker finanziell zu unterstützen. Mitgliedschaft in diesem Pensionsverein bedeutete nicht nur materielle Hilfe, sondern auch gesellschaftliche Anerkennung und künstlerische Sichtbarkeit.

Mozart strebte mehrfach vergeblich eine Aufnahme in diesen Verein an. Seine letzte Hoffnung war ein Auftragswerk: die Kantate „Davide penitente“, entstanden 1785. Unter starkem Zeitdruck griff er in einem Akt musikalischen Upcyclings auf seine unvollendete c-Moll-Messe zurück, die in Wien noch unbekannt war, ergänzte sie mit italienischen Bußtexten von Saverio Mattei, komponierte neue Arien und orchestrierte das Werk neu. Obwohl diese Praxis – das Wiederverwenden musikalischer Skizzen – zu Mozarts Zeit nicht unüblich war, zeigt sich hier seine besondere Fähigkeit, vorhandenes Material mit emotionaler Tiefe und stimmlicher Raffinesse neu zu gestalten.
„Davide penitente“ ist ein Werk voller Kontraste: lyrische Arien, virtuose Koloraturen, dramatische Chorfugen. Es ist ein Ausdruck von Mozarts Vermögen, geistliche Musik mit dramatischer Intensität zu verbinden. Musikalisch beeindruckt die Kantate durch Mozarts feines Gespür für die menschliche Stimme. Ob in Duetten, kurzen Terzetten oder in der fulminanten Chorfuge zum Schluss. Er setzt Stimmen gezielt ein und fordert sie mit virtuosen Koloraturen.

Trotz künstlerischer Verdienste war die Societät mit dem Ergebnis unzufrieden: Die Kantate war kürzer als erwartet, und Mozart erhielt deshalb keine Aufnahme. Er starb 1791, kurz nachdem sein Sohn Franz Xaver geboren war, ohne dass Constanze und die Kinder einen Pensionsanspruch hatten. Mozart blieb so einer der wenigen großen Komponisten, deren enger Kreis nach ihrem Tod nicht abgesichert war.

„Den Himmel zu erringen ist etwas Herrliches und Erhabenes, aber auch auf der lieben Erde ist es unvergleichlich schön. Darum lasst uns Menschen sein.“

Wolfgang Amadeus Mozart

Werkseinführung

Felix Mendelssohn Bartholdy
„Christus“ OP 97

Wolfgang Amadeus Mozart lebte in einer Zeit, in der soziale Absicherung für Künstler und ihre Hinterbliebenen keineswegs selbstverständlich war. Schon 1771 gründeten Adel und Hofmusiker unter der Federführung von Florian Leopold Gassmann die Wiener Tonkünstler-Societät mit dem Ziel, Witwen und Waisen verstorbener Berufsmusiker finanziell zu unterstützen. Mitgliedschaft in diesem Pensionsverein bedeutete nicht nur materielle Hilfe, sondern auch gesellschaftliche Anerkennung und künstlerische Sichtbarkeit.

Mozart strebte mehrfach vergeblich eine Aufnahme in diesen Verein an. Seine letzte Hoffnung war ein Auftragswerk: die Kantate „Davide penitente“, entstanden 1785. Unter starkem Zeitdruck griff er in einem Akt musikalischen Upcyclings auf seine unvollendete c-Moll-Messe zurück, die in Wien noch unbekannt war, ergänzte sie mit italienischen Bußtexten von Saverio Mattei, komponierte neue Arien und orchestrierte das Werk neu. Obwohl diese Praxis – das Wiederverwenden musikalischer Skizzen – zu Mozarts Zeit nicht unüblich war, zeigt sich hier seine besondere Fähigkeit, vorhandenes Material mit emotionaler Tiefe und stimmlicher Raffinesse neu zu gestalten.
„Davide penitente“ ist ein Werk voller Kontraste: lyrische Arien, virtuose Koloraturen, dramatische Chorfugen. Es ist ein Ausdruck von Mozarts Vermögen, geistliche Musik mit dramatischer Intensität zu verbinden. Musikalisch beeindruckt die Kantate durch Mozarts feines Gespür für die menschliche Stimme. Ob in Duetten, kurzen Terzetten oder in der fulminanten Chorfuge zum Schluss. Er setzt Stimmen gezielt ein und fordert sie mit virtuosen Koloraturen.

Trotz künstlerischer Verdienste war die Societät mit dem Ergebnis unzufrieden: Die Kantate war kürzer als erwartet, und Mozart erhielt deshalb keine Aufnahme. Er starb 1791, kurz nachdem sein Sohn Franz Xaver geboren war, ohne dass Constanze und die Kinder einen Pensionsanspruch hatten. Mozart blieb so einer der wenigen großen Komponisten, deren enger Kreis nach ihrem Tod nicht abgesichert war.

TEXTE

David Penitente KV469

1. CHOR (ALLE, SOPRAN SOLO)
Die klagende Stimme erhob ich zum Herrn,
die 0klagende Stimme erhob ich zu Gott,
von Bösem erdrückt,
meine klagende Stimme, von Bösem
erdrückt.
Die klagende Stimme erhob ich,
von Bösem erdrückt.
Die Stimme erhob ich zu Gott,
von Bösem erdrückt.
Meine Stimme erhob ich,
die klagende Stimme erhob ich,
von Bösem erdrückt.

2. CHOR
Singen wir, singen wir Ruhm und Lob,
und wiederholen wir es in vielfacher
Weise, und wiederholen Ruhm, Lob,
des allerliebenswertesten Herrn.

3. ARIE (SOPRAN II)
Fern seien die unangenehmen Sorgen,
ach, schöpft wieder Atem.
Genug gesorgt, es ist Zeit, sich zu freuen.

2. CHOR
Mögest du
immerfort gütig sein, o Gott,
und die Gebete dich zur Barmherzigkeit
bewegen.

5. DUETT (SOPRAN I/II)
Erhebe dich, o Herr, und zerstreue deine
Feinde.
Erhebe dich, o Herr, zerstreue
und verscheuche deine Feinde.
Fliehe ein jeder, der dich hasst, fliehe er
vor dir.

6. ARIE (TENOR)
Bei dir, inmitten von so viel Kummer,
suchte ich Barmherzigkeit, Herr, der du mein gutes Herz siehst,
der du mich wenigstens kennst.
Du vernahmst meine Gelübde:
Und schon genießt durch dich diese Seele
die gewohnte Ruhe
von den Stürmen des Geistes.

7. CHOR
Wenn du möchtest, strafe mich, doch
zuvor, Herr, lasse wenigstens, dass ich
mein Herz ausschütte,
wenn du doch wenigstens zuvor deinen
Unwillen, deine Raserei mäßigst.
Siehe meine bleiche, leidende Wange,
siehe meine bleiche Wange, Herr,
ach, heile mich, ach, reiche mir deinen
Beistand, Hilfe. Herr, du vermagst, mir
Hilfe zu reichen.

8. ARIE (SOPRAN I)
Zwischen dunklen, unheilvollen Schatten
leuchtet dem Gerechten der heitere
Himmel.
Noch in den Stürmen bewahrt ihm
seinen Frieden ein fröhliches Herz.
Schöne Seelen, gewiss, freut euch!
Kein Anlass störte kühn
die dortige Freude und den dortigen
Frieden, deren Urheber allein Gott ist.

9. TERZETT (SOPRAN I/II, TENOR)
Alle meine Hoffnungen habe ich auf
dich gesetzt. Bewahre mich, o Gott, vom
wilden Feind, der mich verfolgt und mich
bedrängt,
o Gott, rette mich.

10. CHOR
Wer auf Gott allein vertraut,
fürchtet sich nicht vor solchen Gefahren,
wer auf Gott vertraut, hat keine Furcht.

„Christus“ OP 97

DIE GEBURT CHRISTI – TEIL 1
DES ORATORIENFRAGMENTS
“CHRISTUS”, OP. 97

1. REZITATIV (SOPRAN)
Da Jesus geboren ward zu Bethlehem im
jüdischen Lande, da kamen die Weisen
vom Morgenlande gen Jerusalem und
beteten ihn an.

2. TERZETT (TENOR, BASS I/II)
Wo ist der neugeborne König der Juden?
Wir haben seinen Stern gesehn und sind
gekommen, ihn anzubeten.

3. CHOR
Es wird ein Stern aus Jakob aufgehn
und ein Szepter aus Israel kommen
und wird zerschmettern Fürsten und
Städte.
Wie schön leuchtet der Morgenstern!
O welch ein Glanz geht auf vom Herrn,
uns Licht und Trost zu geben!
Dein Wort, Jesu, ist die Klarheit,
führt zur Wahrheit und zum Leben.
Wer kann dich genug erheben?

DAS LEIDEN CHRIST – TEIL 2
DES ORATORIENFRAGMENTS
“CHRISTUS”, OP. 97,2

1. REZITATIV (TENOR)
Und der ganze Haufe stand auf, fing an ihn
zu verklagen und zu schmähen:

2. CHOR
Diesen finden wir, dass er das Volk
abwendet und verbietet, den Schoß
dem Kaiser zu geben, und spricht, er seiChristus, ein König!

3. REZITATIV (TENOR)
Pilatus sprach zu den Hohepriestern
und zum Volk: Ich finde keine Ursach an
diesem Menschen. Da schrieen alle:

4. CHOR
Er hat das Volk erregt damit, dass er
gelehret hat hin und her im ganzen Lande,
und hat in Galiläa angefangen bis hieher.

5. REZITATIV (TENOR)
Pilatus aber sprach: Ich finde keine Schuld
an ihm, darum will ich ihn züchtigen und
loslassen. Da schrie der ganze Haufe:

6. CHOR
Hinweg mit diesem, und gib uns
Barabbam los!

7. REZITATIV (TENOR)
Da rief Pilatus abermals zu ihnen und
wollte Jesum loslassen. Sie aber schrieen:

8. CHOR
Kreuzige ihn!

9. REZITATIV (TENOR)
Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin
und kreuziget ihn, denn ich finde keine
Schuld an ihm. Da antworteten sie:

10. CHOR
Wir haben ein Gesetz und nach dem
Gesetz soll er sterben, denn er hat sich
selbst zu Gottes Sohn gemacht.

11. REZITATIV (TENOR)
Da überantwortet er ihn, dass er
gekreuzigt würde, sie nahmen Jesum und
führten ihn hin zur Schädelstätte, es folgte
ihm aber nach ein großer Haufe Volks, und
Weiber, die klagten und beweineten ihn.

12. CHOR
Ihr Töchter Zions, weint über euch selbst
und über eure Kinder! Denn siehe, es wird
die Zeit kommen, da werdet ihr sagen zu
den Bergen: fallt über uns! Und zu den
Hügeln deckt uns!

13. CHORAL
1. Er nimmt auf seinen Rücken die Lasten,
die mich drücken, bis zum Erliegen schwer,
er wird ein Fluch, dagegen erwirbt er mir
den Segen, und o, wie gnadenreich ist der!
2. Wo bist du Sonne blieben, die Nacht
hat dich vertrieben, die Nacht, des Tages
Feind. Fahr hin du Erdensonne, wenn
Jesus, meine Wonne, noch hell in meinem
Herzen scheint.

Musikalische Besetzung

Die Mitwirkenden des Abends

Solisten

Elisabeth Freyhoff

SOPRAN

© Adrienne Meister

Elisabeth Freyhoff wurde in der georgischen Hauptstadt Tiflis geboren, zog jedoch bereits mit 5 Jahren an das an Strasbourg grenzende Kehl am Rhein, wo sie eine deutsch-französische Schulausbildung genoss. Noch während ihres Abiturs war sie Jungstudentin an der Freiburger Akademie zur Begabtenförderung in der Gesangsklasse von Prof. Angela Nick und setzte anschließend ihre Bachelor- wie Masterstudien an der HMT München und der Theaterakademie August Everding in den Klassen von KS Prof. Christiane Iven, KS Prof. Julie Kaufmann, Prof. Sabine Lahm und Prof. Lars Woldt fort. Mit gerade einmal 18 Jahren debütierte sie mit Arien von W. A. Mozart, E. Künneke, J. Strauss und C. M. von Weber in der Bremer Glocke mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und trat im selben Jahr mit den Bremer Philharmonikern als Adele in einer konzertanten Vorstellung von J. Strauss “Die Fledermaus” auf. Seit der Spielzeit 2024/25 ist Elisabeth Freyhoff Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein. In ihrer ersten Spielzeit ist sie in fünf Neuproduktionen als Anna (“Nabucco”), ein Blumenmädchen (“Kreidekreis”), Erste Hexe (“Dido & Aeneas”), Zweite Nymphe (“Rusalka”) und in der Uraufführung der Kinderoper “Pinocchio” zu sehen. Des Weiteren wird sie das Taumännchen in der historischen Inszenierung “Hänsel & Gretels” von A. Meyer- Hanno darstellen.

Karin Strobos ist eine vielfach ausgezeichnete Mezzosopranistin mit einem breit gefächerten Repertoire und einer lebendigen Bühnenpräsenz. Die niederländische Mezzosopranistin schloss ihr Studium am Konservatorium in Utrecht bei Yana Diemer 2007 mit Auszeichnung ab und war 2006/2007 Mitglied des Netherlands Opera Studio. Ihre Karriere begann als Ensemblemitglied der Opera Zuid Maastricht, wo sie von 2009 bis 2011 zentrale Partien ihres Fachs übernahm, darunter Octavian (Der Rosenkavalier), Cherubino (Le nozze di Figaro), Hänsel (Hänsel und Gretel) und Angelina (La Cenerentola). Bereits in dieser frühen Phase gastierte sie an der Nederlandse Reisopera als Rosina (Il Barbiere di Siviglia) und Cherubino. Internationale Aufmerksamkeit erregte sie 2011, als sie kurzfristig als Octavian an der De Nationale Opera Amsterdam unter Sir Simon Rattle einsprang ? eine Rolle, die seither zu ihren Paraderollen zählt. Es folgten mehrere Spielzeiten als festes Ensemblemitglied am Aalto-Theater Essen, wo sie sich ein umfangreiches Repertoire erarbeitete. Dort überzeugte sie in tragenden Rollen wie Charlotte (Werther), Dorabella (Così fan tutte), Donna Elvira (Don Giovanni), Adalgisa (Norma), Suzuki (Madama Butterfly), Siebel (Faust) sowie erneut als Octavian und Rosina. Im Juli diesen Jahres präsentierte sich Karin Strobos sowohl als Solistin als auch als Moderatorin beim Symphonic Summers gemeinsam mit dem Phion Orkest van Gelderland en Overijssel in Enschede. Im Januar 2026 wird sie erneut mit dem Phion Orkest in den Niederlanden auftreten dieses
Mal im Rahmen der Neujahrskonzerte.

Katrin Strobos

SOPRAN

© Keke Keukelaar

Aaron Goldfrey-Mayes

TENOR

© Marco Borrelli

Der britische Tenor Aaron Godfrey-Mayes war Mitglied des Internationalen Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper. In den Spielzeiten 2023 bis 2025 sang Aaron dort unter anderem Partien wie Tamino (Die Zauberflöte), Un Venditore di Canzonette (Il Tabarro), Ruiz (Il trovatore), Vierter Jude (Salome), Junger Seemann (Tristan und Isolde), Wilhelm (Les Contes d’Hoffmann), Giuseppe (La Traviata), Parpignol (La Bohème), Gardist 1 (Manon), Graf Albert (Die tote Stadt), Nachbar (Dollshouse) sowie Mère Grenu/Le Patron (Ciboulette). Zuvor war Aaron Mitglied der Royal Academy Opera und absolvierte sowohl sein Bachelor- als auch sein Masterstudium an der Royal Academy of Music mit Auszeichnung – den Bachelor mit First Class Honours, den Master mit Distinction. Aaron wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem 1. Preis des Pavarotti-Wettbewerbs der Royal Academy of Music und dem 3. Preis des Veronica Dunne International Singing Competition 2022. Er war u.a. als Ramiro (La Cenerentola) bei den Bregenzer Festspielen und der Nevill Holt Opera, als Ferrando (Così fan tutte) mit dem Covent Garden Chamber Orchestra, sowie als Wagner/ Nereo in Boitos Mefistofele mit der Chelsea Opera Group zu erleben. Zudem war er Alvarez Young Artist bei der Garsington Opera in den Jahren 2019 und 2021.

Chor

Collegium Musicum Bruneck

Das Collegium Musicum Bruneck wurde 1982 von Hubert Hopfgartner gegründet, um anspruchsvolle Chor- und Orchestermusik – insbesondere Kantaten und Oratorien – zu pflegen. Die Besetzung des Ensembles variiert je nach Werk. Seit 1988 besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Streicherakademie Bozen unter Georg Egger, mit der zahlreiche große Werke von Bach, Händel, Mozart und Haydn aufgeführt wurden. Nach Hopfgartners Tod im Jahr 2009 führten Dirigenten wie Helmuth Rilling, Karl Paller, Heinrich Walder und Clau Scherrer die Arbeit fort. Unter Scherrer entstanden u. a. Aufführungen von Brahms’ Deutschem Requiem, Schuberts Messe in As-Dur und Haydns Harmoniemesse. Heute zählt das Collegium Musicum Bruneck zu den bedeutendsten Chorinstitutionen Südtirols und steht für die lebendige Pflege geistlicher Musik auf hohem Niveau.

Orchester

Streichakademie Bozen

Die Streicherakademie Bozen wurde 1987 vom Südtiroler Musikverein unter der künstlerischen Leitung von Georg Egger mit vorwiegend jungen Südtiroler Musikern ins Leben gerufen. Inzwischen ist die Tätigkeit der Streicherakademie in Südtirol ein fester Bezugspunkt und nicht mehr wegzudenken. Die Streicherakademie konzertiert bei renommierten Festivals und Konzertreihen wie dem Bolzano Festival Bozen, dem Konzertverein Bozen, den Musikwochen Meran, der Mahlerwoche in Toblach, den Engadiner Festwochen, den Settimane Musicali in Ascona, der Mozartwoche in Salzburg und der Bachwoche in Leipzig sowie in bedeutenden Konzertsälen wie dem Teatro Ristori in Verona, dem Teatro Bibiena in Mantua, dem Teatro Comunale in Vicenza, dem Kurhaus Wiesbaden und vielen weiteren. Eine besondere Verbindung besteht zu den Künstlern Sir András Schiff, Frank Peter Zimmermann und Sergio Azzolini, mit denen das Ensemble bereits zahlreiche gemeinsame Konzerte gab. Wichtig ist der Streicherakademie auch die Zusammenarbeit mit Südtiroler Chören, aber auch mit dem Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius. Solistische Partner der Streicherakademie waren und sind neben den oben genannten Künstlern unter anderem Avi Avital, Giuliano Carmignola, Mirijam Contzen, Christian Gerhaher, Regula Mühlemann, Heinz Holliger, Louis Lortie, Antonio Meneses, Giovanni Gnocchi, Sabine und Wolfgang Meyer, Thomas Quasthoff und Wen-Sinn Yang. Die Dirigenten, mit denen die Streicherakademie zusammengearbeitet hat, sind: Frieder Bernius, Umberto Benedetti Michelangeli, Jörg Färber, András Schiff, Helmut Rilling, Hansjörg Albrecht, Clau Scherrer, Ola Rudner, ORCHESTER | ORCHESTRA – 19 – Kaspar Zehnder u.a. Es gibt zahlreiche CDEinspielungen der Streicherakademie, unter anderem Schönbergs „Verklärte Nacht“, Strauss’ „Metamorphosen“ und Beethovens Streichquartett op. 135 (chorisch) mit Friederernius bei Carus und mit Sergio Azzolini die Fagottkonzerte von Mozart und C.Ph.E. Bach bei Sony, außerdem die Cellokonzerte von Boccherini und Haydn mit Wen-Sinn Yang sowie Mozarts Divertimento KV 334.

Konzertmeister

Geor Eggert

Georg Egger wurde in Bozen geboren und studierte am dortigen Musikkonservatorium „C. Monteverdi“ bei Giannino Carpi. Bei Sandor Végh in Düsseldorf legte er das Konzertdiplom ab und besuchte Meisterkurse bei Odnoposoff, Schneiderhan und Szeryng. Von 1974 bis 1986 war er erster Konzertmeister beim „Württembergischen Kammerorchester Heilbronn“. Mit diesem unternahm er, auch als Solist, zahlreiche Konzertreisen durch Europa, Japan, Kanada und die USA. Kammermusikalische Zusammenarbeit verbindet ihn mit Künstlern wie Maurice André, Eduard Brunner, Giuliano Carmignola, Heinz Holliger, Edith Mathis, Sabine und Wolfgang Meyer, Aurèle Nicolet, Jean-Pierre Rampal, Frank Peter Zimmermann, Tabea Zimmermann, Andras Schiff und anderen. Seit 1985 ist er Professor am Konservatorium „C. Monteverdi“ und Dozent bei zahlreichen Meisterkursen der Bachakademie Stuttgart. Er ist Konzertmeister der Klassischen Philharmonie Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius und Konzertmeister des „Bach-Collegium Stuttgart“ unter Helmuth Rilling. Mit letzterem nahm er an der Einspielung der gesamten Werke Bachs bei Hänssler teil, wobei besonders die im Jahr 2000 erschienene CD „Werke für Violine und Basso continuo“ hervorzuheben ist. Seit 1998 ist er Mitglied der „Cappella Andrea Barca“ von András Schiff. Seit 1987 leitet er die „Streicherakademie Bozen“.

Gesamtleitung

Clau Scherrer

Der gebürtige Rätoromane beginnt seine musikalische Ausbildung bei Prof. Ferenc Bognar am Landeskonservatorium für Vorarlberg, wo er 1999 das Klavier-Konzertdiplom mit Auszeichnung erhält. Weitere Studien absolviert er an der Musik-Akademie Basel in den Fächern Klavier (2002 Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung) und Chorleitung (2004 mit Auszeichnung). Als junger Pianist kann er diverse Preise und Auszeichnungen entgegennehmen, u.a. den Förderpreis des Kantons Graubünden, den ersten Preis beim Bösendorfer-Wettbewerb sowie verschiedene Preise als Klavierbegleiter. 2004 erhält er den Hauptpreis des „Eliette-von-Karajan-Kulturfonds“. Im Jahre 2009 wird ihm der Preis der SRG.R verliehen und im Juni 2016 wird ihm ein Anerkennungspreis des Kantons Graubünden zugesprochen. Von 1998 bis 2005 korrepetiert Clau Scherrer regelmässig am Landestheater für Vorarlberg in Bregenz. Meisterkurse bei Ferenc Rados. Er ist ein regelmässiges Jurymitglied bei „Prima la Musica“ oder dem „Schweizer Jugend und Musik Wettbewerb“. Der Musiker kann eine rege Konzert- und Kammermusiktätigkeit vorweisen. Als Dirigent und Pianist arbeitete er u.a. mit folgenden Orchestern: La Scintilla (Opernhaus Zürich), Concerto Stella Matutina, Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Landessymphonieorchester Bregenz, Barockorchester Capriccio Basel, Kammerphilharmonie Graubünden, Staatsphilharmonie Oradea (Rumänien), Staatsphilharmonie Klausenburg (Rumänien) und anderen. Den Chor „cantus firmus surselva“ gründet Clau Scherrer im Jahre 1999 mit Sängerinnen und Sängern aus ganz Graubünden. Seither haben verschiedene Aufführungen das Interesse des Publikums im In- und Ausland geweckt. Von 2004 bis 2015 ist Clau Scherrer zudem Dirigent des bekannten „Chor Viril Lumnezia“. 2008 bis 2010 dirigiert er den Schweizer Jugendchor. Von 2010 – 2023 ist er Kapellmeister im Kloster Disentis und seit 2017 leitet er regelmässig die Konzerte des Collegium Musicum Bruneck im Südtirol. Im Febraur 2018 wird er Schulleiter der Musikschule Surselva. Clau Scherrer ist Iniziant und Präsident des Vereins „Uniun chanzun rumantscha“. Im Jahre 2019 fand unter seiner Leitung das erste „Festival da la chanzun rumantscha“ in Trun statt. Ab Herbst 2023 übernimmt er eine Lehrtätigkeit im Bereich Ensemble- und Chorsingen an der Stella Musikhochschule Vorarlberg. Er ist seit dem Gründungsjahr 2005 musikalischer Leiter des Kulturfestivals Origen. Dort dirigiert er jedes Jahr verschiedene Konzerte in unterschiedlichen Besetzungen.

CHOR

SOPRAN Petra Ellemunter, Judith Feichter, Gerlinde Gatterer, Elena di Marino, Gertrud Niedermair Pescoller, Thekla Kiehbacher, Angelika Oberhollenzer, Maria Pietribiasi, Anna Catarina Scherrer, Eva Luisa Scherrer, Judit Scherrer, Elke Sottara, Anita Strauss Künig, Petra Unteregelsbacher, Monika Vallazza, Margareth Zingerle Winkler

ALT Christina Auer, Claudia Bundi, Rilana Cadruvi, Sonja Canins, Renate Hell, Chiara Marcocci, Helga Miribung, Mathilde Niederegger Oberhuber, Ursula Pescoller, Sibylle Prader, Clara Maria Scherrer, Margareth Walder, Petra Zingerle

TENOR Michael Birgmeier, Siegfried Fauster, Meinhard Feichter, Andreas Huber, Robert Huber, Markus Leitner, André Neppel, Florian Schmidt, Artur Soares, Philipp Steiner, Konrad Steinhauser, Klaus Steppberger, Werner Volgger, Albin Voppichler

BASS Sepp Bundi, Joswig Clemens, Josef Hainz, Josef Hofer, Helmuth Huber, Walter Hainz, Hartmann Kaiser, Walter Mittermair, Georg Patzleiner, Markus Pescoller, Christian Ranalter, Klaus Schredl, Christoph Stoll, Walter Willeit, Philipp Zedler

Orchester

VIOLINE Georg Egger, Veronika Egger, Ottavia Kostner, Janet Krause, Yuko Karin Matsumoto, Gabi Campidell, Johannes Heim, Armin Brunner, Julia Glocke, Stefan Federer, Ursula Mühlberger

VIOLA Hariolf Schlichtig, Emiko Yuasa, Kairi Fuse, Ester Carturan

CELLO Anna Karolina Egger, Nathan Chizzali, Maria Tutzer, Roland Mitterer

BASSO Lars Jakob, Michael Hackhofer

FLÖTE Maria Beatrice Cantelli, Andrea Mairhofer

OBOE Ambra Cozzi, Lukas Runggaldier

HORN Nikolaus Walch, Egon Lardschneider

KLARINETTE Riccardo Crocilla, Odilo Ettelt

FAGOTT Sergio Azzolini, Ai Ikeda

TROMPETE Ludwig Wieser, Florian Künig

POSAUNEN Gabriel Höller, Robert Regensberger, Johannes Terzer

PAUKE Philipp Höller

Unsere Förderer

Wir bedanken und herzlich